Mit der Gründund des Deutsches Reiches 1871 wird Berlin zur Reichshauptstadt. Die fortschreitende Industrialisierung macht das Land zu einer Wirtschaftsmacht und Berlin zur größten Industriestadt zwischen Paris und Moskau. Dem Gründerzeit-Boom folgt bald der Gründerzeit-Krach. Harte politische Auseinandersetzungen zwischen den Parteien um eine Sozialgesetzgebung, um die Rolle des Katholizismus im Reich und die außenpolitischen Leitlinien folgen. Nachdem Bismarck 1890 seine Abdankung eingereicht hat, geht es in schnellen Schritten auf einen außenpolitisch gefährlichen Kurs zu: Der Traum vom deutschen Kolonialreich endet mit dem Ersten Weltkrieg.
Mit der ersten demokratischen Phase in der deutschen Geschichte, der Weimarer Republik, beginnen die "Goldenen Zwanziger", Berlin wird zum internationalen Treffpunkt von Künstlern und Bohemiens. Wirtschaftlich sieht es nicht so golden aus, die Massenarbeitslosigkeit radikalisiert die Bevölkerung. Die Nationalsozialisten erledigen die oppositionellen Kräfte und führen mit dem Zweiten Weltkrieg das Land in den moralischen und wirtschaftlichen Ruin. Berlin liegt in Trümmern.
Die Nachkriegsordnung und der ideologische Wettkampf zwischen den Großmächten bringen die Teilung Deutschlands. Berlin als ehemalige Reichshauptstadt liegt im Zentrum der Auseinandersetzungen. Mit dem Mauerbau 1961 scheint eine Wiedervereinigung in das Reich der Utopie zu rücken. Dass es anders kommen sollte, ist primär der DDR-Bürgerbewegung und Reformpolitik Gorbatschows zu verdanken. Neben Leipzig und Plauen wird auch Berlin Schauplatz großer Demonstrationen. Und die Wiedervereinigung findet hier ihren sichtbarsten Ausdruck.